18.09.2021 – Karge Strohballenernte bedroht ganze Schützenvölker

Analogie zum Bienensterben?

Im Rheinland bedroht nunmehr im zweiten Jahr eine sehr geringe Strohballen-Ernte anscheinend ganze Schützenvölker und damit die Pflege des traditionellen Brauchtums. Während in den Jahren vor 2020 die Ernte noch für ein Strohpuppen-Schützenpaar im Dorfzentrum ausreichte, fiel sie im letzten und diesen Jahr so schlecht aus, dass nur ein (männlicher) Strohballen-Schütze im Dorf auf dem Rasenstück vor der ehemaligen Sparkasse Aufstellung nahm.

Glückliches Strohpuppen-Schützenpaar Das eingebettete Bild rechts zeigt noch ein glückliches Schützenpaar aus dem Jahr 2017 als die Strohballen-Schützenwelt noch in Ordnung war. Bedrückend ist neben der mengenmäßen Abnahme an sich auch, dass jedesmal nur ein männliches Exemplar gesichtet wurde, was die Arterhaltung deutlich erschweren dürfte, wenn Weibchen und Männchen nicht mehr zusammenfinden. Eine eindeutige Erklärung für den Rückgang kann nach Aussage von örtlichen Heimatforschern nicht angegeben werden - während in 2020 von ihnen noch die anhaltende Dürre angeführt wurde, ist dies laut Aussagen von befragten Wetter- und Landwirtschaftsexperten in 2021 auszuschließen.

Andere beunruhigende Beobachtungen haben gezeigt, dass zudem in den letzten Jahren auch die Anzahl der Bienenvölker stark zurückgegangen und die Anzahl der Schützenfeste sogar fast auf Null gesunken ist. In diesem Zusammenhang wurde auch festgestellt, dass sich immer weniger neue Bienenköniginnen entwickeln. Bei den Schützenvölkern wird ebenfalls beobachtet, dass Könige nunmehr seit drei Jahren im Amt und von der Last desselben völlig überlastet sind. Wie schon bei den Bienen werden auf allen Ebenen der betroffenen Völker keine neuen Könige generiert. Inwieweit es sich hierbei um voneinander abhängige Effekte handelt, ist derzeit noch Gegenstand von weitreichenden Untersuchungen. Bei den Bienenvölkern wird zur Abhilfe hierbei teilweise auf medizinische Methoden gesetzt und auch bei den Schützen wird dieser Weg seit etwa gut achteinhalb Monaten anscheinend erfolgreich beschritten. Während in 2020 das Fest noch komplett ausgefallen ist, wurde in Düsseldorf-Hamm in diesem Jahr, 2021, erfreulicherweise zumindest wieder die Ausrichtung eines eintägigen Schützenbiwaks beobachtet, zu dem sich viele Schützen (sowohl Weibchen als auch Männchen) versammelt haben. Ob dies Aufflackern allerdings nur als Strohfeuer oder schon als Trendwende anzusehen ist, bleibt abzuwarten. - Zur Erhaltung dieser Spezies wäre letzteres sehr wünschenswert!

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